Kräuter-Lexikon
Verzeichnis:
Brennessel (urtica)
Das Hauptmerkmal der Brennnessel ist wohl die besondere Eigenschaft, die der Pflanze ihren Namen verliehen hat: Werden die Blätter berührt, verursachen sie das unangenehme, oft heftige Brennen auf der Haut, mit dem wohl jeder schon Bekanntschaft schließen musste. Das Brennen wird verursacht durch den Ausstoß von hochwirksamen Abwehrstoffen der Pflanze durch feinste Kapillarhärchen (Brennhaare), die bei Berührung an der Spitze brechen. Diese Stoffe der Brennflüssigkeit (Histamine, giftige Proteine und Säuren) verursachen juckende Ausschläge und Schwellungen bis hin zu allergischen Reaktionen.
Die Blätter der Brennnessel werden gerne ähnlich wie Spinat in Gemüsegerichten zubereitet, zu Pesto oder Füllungen verarbeitet. Für Tee oder Smoothies, Brennnesselsuppe und Brennnesselchips.
Die Samen werden geröstet oder getrocknet und eignen sich als Trockengewürz beispielsweise in Kräuterkäse oder auch als Topping in Smoothies und Joghurt. Die Blütenknospen lassen sich im Frühsommer gut in einen Salat nutzen.
Die Samen enthalten Linolsäure, eine mehrfach ungesättigte Fettsäure
In den Wurzeln stecken außerdem Gerbstoffe und Phytohormone (Lignane) sowie Polysaccharide.
Der Samen gilt als allgemein kräftigendes Powerpaket bei Erschöpfung. Er wird oft zusammen mit dem Kraut im Tee verarbeitet. Am einfachsten ist es aber, ihn frisch oder getrocknet einfach über fertige Gerichte, Müsli, Salat oder aufs Butterbrot zu streuen. Er hat einen leicht nussigen Geschmack. Äußerlich werden Zubereitungen (Brei) aus den Früchten bei Hautproblemen wie Akne aufgetragen. Früher wurden die Samen als Aphrodisiakum verwendet.
Bekannt ist auch die entwässernde Wirkung der Brennnessel. Dies ist besonders bei Blasenentzündungen und Nierenentzündungen hilfreich; in diesen Fällen gilt Brennnesseltee als bewährtes Hausmittel.
Brombeere (Rubus fruticosus)
Im botanischen Sinne sind die Früchte der Wilden Brombeere keine Beeren, auch wenn sie so aussehen.
Sie gehören zur Familie der Rosengewächse. Sie umfasst mehrere tausend Arten, allein in Europa wurden mehr als 2000 Arten beschrieben.
Die Blätter werden als Tee zubereitet und die Knospen noch vor dem Frühling sind eine richtige Delikatesse die an Kokos erinnern.
Klee (Trifolium pratense)
Rotklee, der auch unter der Bezeichnung Wiesenklee bekannt ist, zählt zu den Hülsenfrüchten und gehört zur Familie der Schmetterlingsblütler.
Der Gattungsname Trifolium bezieht sich auf die dreizähligen Blätter, die der 20 bis 40 cm hohe Stängel trägt. Die typischen Schmetterlingsblüten sind in einem Köpfchen angeordnet und normalerweise purpurrot.
Rotklee hat einen milden Geschmack. Sie können Blätter und Blüten in allen Speisen genießen, denen Sie auch Kresse zugeben. Für Suppen und als Brotbelag nutzen Sie die Blüten. Sie werden einfach übergestreut. In Salaten verwenden Sie Blätter und Blüten.
Sehr hübsch machen sich die Blüten als essbare Dekoration auf Gemüse- und Käseplatten.
Rotklee-Sprossen enthalten viel Eiweiß, Mineralstoffe und Spurenelemente. Verwenden Sie für die Aussaat einen Keimapparat, den Sie in der Küche aufstellen können.
Zugleich hat Rotklee eine zellschützende, entzündungshemmende und blutreinigende Wirkung. Er verbessert den Blutfluss, senkt das Cholesterin, beugt dem Knochenschwund im Alter vor und schützt darüber hinaus auch noch vor Prostataerkrankungen.
Rotklee ist im Allgemeinen gut verträglich. Manche Menschen berichten allerdings von leichten Nebenwirkungen (auch schon bei niedrigeren Dosierungen).
Wenden Sie Rotklee nicht in der Schwangerschaft an.
Rotklee enthält sogenannte Cumarine – Inhaltsstoffe mit gerinnungshemmender Wirkung. Deshalb wird oftmals empfohlen, Rotklee nicht bei Blutungsstörungen anzuwenden.
Gwöhnlicher Löwenzahn (Taraxakum officinale)
Vorkommen:
Löwenzahn kommt in großen Mengen auf Grünland in der Landwirtschaft vor, welches stark gedüngt wurde mit Tiergülle, also auf Böden mit sehr viel Nitrat, das andere Pflanzen nicht vertragen. Er ist ein häufiges Wildkraut auf Wiesen, an Wegrändern und in Gärten. Er besiedelt schnell Brachflächen, Schutthalden und Mauerritzen.
Verwendung in der Küche:
Blätter und Triebspitzen: Die jungen, nur leicht bitter schmeckenden Blätter können als Salat verarbeitet werden. Sind die Blätter schon älter können sie, fein geschnitten für ca. eine Stunde im kalten Wasser eingeweicht, entbittert werden und sind danach ebenfalls gut als Salat bzw. Salatbeigabe geeignet. Klein gehackt kann man die Blätter über Suppen und Eintöpfe streuen oder als Spinat, als Brotbelag, zu Kräuterkartoffeln, in Eierspeisen & Quark verwenden.
Blütenstängel: Die Blütenstängel eignen sich ebenfalls als Salatzutat oder als Gemüse. Hierfür sollte man sie, am besten längsgeschnitten, wie die Blätter für ca. eine Stunde in Wasser ziehen lassen (entbittern).
Blüten: Die Blütenknospen eigenen sich eingelegt in Essig als Kapern oder gebraten als Gemüse. Die gelben Blüten eignen sich zur Herstellung eines wohlschmeckenden, honigähnlichen Sirups oder Gelees als Brotaufstrich. Man kann sie auch zu Gemüsegerichten geben oder als Tee zubereiten. Gezupft sind die gelben Blütenblätter eine schöne essbare Speisendekoration.
Wurzeln: Ihr Geschmack ist leicht bitter. Sie können die Wurzeln kochen, backen oder frittieren und als Beilage servieren. Getrocknet und geröstet ergeben sie einen wohlschmeckenden Kaffeeersatz. Auch die Zubereitung als Tee ist möglich.
Bei Gallensteinleiden und schweren Leberfunktionsstörungen soll Löwenzahn nur nach Rücksprache mit dem behandelnden Arzt angewendet werden.
Wie alle Bitterstoffe kann Löwenzahn Magenbeschwerden durch eine Übersäuerung auslösen.
Häufiger Kontakt mit dem Milchsaft kann bei empfindlichen Personen zu Kontaktdermatitis führen.
Wiesenlabkraut (Galium mollugo)